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Kirche Oehna

Vorschaubild Kirche Oehna

Vorschaubild Kirche Oehna

 

Geschichte:

  • v 1192 fand „Oyne" als Kirchdorf erste Erwähnung, über den Vorgängerbau der Kirche aus dieser Zeit ist nichts bekannt;
  • v 1216 nachweisbar als Mutterkirche; Filialkirchen in Gölsdorf und Zellendorf
  • v Patronatsrecht kam vom Magdeburger Erzbischof an den Bischof von Brandenburg, der es 1192 an das Domkapitel übertrug
  • v 1528 lag das Patronatsrecht beim sächsischen Kurfürsten, auch in der Neuzeit blieb es landesherrlich
  • v gehört zu den stattlichsten frühgotischen Dorfkirchen des Flämings
  • v besondere kirchengeschichtliche Bedeutung durch Rolle in Reformationszeit: 1522/23 wirkte der aus Jüterbog vertriebene lutherische Geistliche Paulus von Rhoda hier im damaligen kursächsischen Oehna und viele Leute aus dem zum Erzstift Magdeburg gehörenden Jüterbog , wo die neue Lehre noch nicht geduldet wurde, besuchten die Gottesdienste in Oehna; Rhoda wurde von Luther 1523 nach Stettin berufen.

 

Besonderheiten:

  • v geräumiger Rechtecksaal mit den charakteristischen Merkmalen für früh- und hochgotische Dorfkirchen der 2.Hälfte des 13.Jh. und frühen 14. Jh.
  • v Lage des Portals und der Priesterpforte sind durch Unregelmäßigkeiten im Mauerwerk erkennbar (dem Dorf zugewandte Südseite sowie des Portals auf der Nordseite)
  • v Von der östlichen Dreifenstergruppe blieb der stumpfspitzbogige Abschluss des schlanken Mittelfensters erhalten.
  • v Das heute schlichte , mit einer geputzten Flachdecke versehene Innere war ursprünglich reicher gestaltet:  von der durch Ettmüller (1800) beschriebenen, angeblich 1311 datierten, teilweise auch aus dem frühen 16. Jh. stammenden Deckenbemalung „mit vielen  Abentheuerlichen Figuren"sowie dem sächsischen Kurwappen blieben leider

            keine Spuren erhalten.

  • v Barocke Erneuerungen der Kirche sind kaum noch erkennbar
  • v 1672 entstand westlicher Fachwerk-Dachturm
  • v 1774/1822 Erweiterung der Fenster
  • v 1873 erfolgte Ausbau in heutiger Form mit Umgestaltung Turm, Fenster im Kirchenschiff, Inneres des Kirchenschiffes inkl. Anhebung der Decke
  • v 1938/39 Renovierung der Kirche mit Einbau einer Heizung
  • v 1960/70 Erneuerung des Inneren (Anstrich, Fußboden)
  • v 1997/98 letztmalige Restaurierung der Kirche mit Erneuerung der Dacheindeckung und Neufassung des Inneren (nach Befunden)

 

 

Ausstattung:

Altaraufsatz. 1698. Hölzerner gestaffelter Aufbau mit reichgeschnitzten Wangen in Ohrmuschelformen, an den Seitenteilen gewundene Doppelsäulchen ; in der Predella Gemälde, das die Austeilung der Altarsakramente durch zeitgenössische Geistliche zeigt; das Altarblatt später durch polygonalen Kanzelkorb ersetzt. Oberteil von Hermenpilastern flankiert.

Altarleuchterpaar. 1739, Zinn, balusterartiger Schaft.

Orgel. 2.Hälfte 19. Jh. Fa. W.Heerwagen aus Klosterhaessla (Thüringen), schlichter neubarocker Prospekt.

Madonna. Um 1420/30, Schnitzfigur; außerhalb der Kirche deponiert

Messing-Kronleuchter. Barock; 1967 restauriert.

Turmuhrwerk. 1914, J.F.Weule aus Bockenem

 

 

Anreise/Karte

Kirchenschlüssel:

Frau Stelzer, Oehna, Dorfstraße 17